Wenn ich nicht weiß, wohin ich will, brauche ich mich nicht darüber zu wundern, dass ich nicht dort ankomme. Das gilt auch für den Ausbilder mit seiner Ausbildung. Wenn er bei einer Ausbildung nicht weiß, was er erreichen will, dann wird er das auch nicht erreichen.
Bei der Feuerwehr ist es oft so, dass nur die erste Ausbildungsstufe vermittelt wird: Die Feuerwehrangehörigen bekommen etwas über das Thema erzählt und sie bekommen es gezeigt.
Ziel der Ausbildung ist aber nicht die Beschäftigung mit dem Ausbildungsthema, sondern Fertigkeiten zu vermitteln und zu festigen, so dass der Feuerwehrangehörige im Einsatz das Erlernte selbstständig, schnell und sicher anwenden kann. Er muss sein Handwerk beherrschen.
Das heißt die Ausbildung muss fordern. Dies geht nur schrittweise, deswegen muss der Ausbilder immer für jede Ausbildung ein
Ziel der Ausbildung
formulieren
Beispiele:
- .. die Funktionsweise der Feuerlöschpumpe kennen lernen..
- .. die Funktionsweise der Feuerlöschpumpe kennen und die Pumpe bedienen können ..
- .. die Feuerlöschpumpe selbstständig bedienen können…
- .. die Feuerlöschpumpe beherrschen / auch unter erschwerten Bedingungen sicher und schnell bedienen können …
Nur wenn die Ziele deutlich formuliert worden sind , kann der Ausbilder am Ende überprüfen ob das Ausbildungsziel erreicht wurde. Nur dann weiß der Ausbilder ob die Ausbildung erfolgreich war und die Teilnehmer für die Verteifung des Tehams vorbereitet sind.
Wir sind hier weil…
Es ist sinnvoll die Feuerwehrangehörigen über das Ausbildungsziel in Kenntnis zu setzen. Erklären, um was es geht, steigert die Motivation und fördert den Mitmacheffekt.
.. wir beschäftigen uns heute mit der Feuerlöschpumpe. Ziel ist es, dass jeder nach der Ausbildung in der Lage ist, die Pumpe selbstständig in Betrieb zu nehmen und zu bedienen.
oder aber
.. wir arbeiten heute mit der Feuerlöschpumpe, Ziel ist es dass jeder nach der Ausbildung in der Lage ist, die Pumpe auch bei Dunkelheit bedienen und Funktionsstörungen selbst beheben kann.
Einstieg mit Motivation
Ein Beispiel, in dem sich die Feuerwehrangehörigen wiedererkennen und an dem sie merken, weshalb die Ausbildung für sie wichtig ist. Ein passender Zeitungsbericht, eigene Erfahrungen, Beispiele aus anderen Wehren…
… Bei uns soll jeder Feuerwehrangehörige die wichtigsten Tätigkeiten im Einsatz durchführen können. Das heißt auch einen Maschinisten ersetzen können…
… wir wir beim letzten Einsatz gesehen haben, ist es wichtig, dass der Maschinist eine Störung bei der Wasserversorgung schnell beheben kann.
Nie unvorbereitet
Bei einer Ausbildung muss der Ausbilder wissen, wovon er spricht, er sollte das Ausbildungsziel selbst erreicht haben. Eine gute Struktur ist für die Ausbildung unerlässlich. Dies im Kopf zu haben klappt meist nicht. Schon bei der ersten unvorhergesehenen Frage kann so das ganze Ausbildungskonzept aus den Fugen geraten. Das Zauberwort heißt Handzettel.
Auf dem Handzettel steht der Ablauf der Ausbildung in groben Zügen wie bei einem Drehbuch. Er enthält mindestens:
- Organisatorische Hinweise
- Das Ausbildungsziel
- Den zeitlichen Ablauf
- Den Ausbildungsstoff in Stichworten
- Wichtige Merkregeln, Besonderheiten

Die Form ist nicht vorgegeben, aber es haben sich verschiedene Handzettelmuster durchsetzen können. Das Erstellen des Handzettels wird damit zur Ausbildungsvorbereitung. Ich nutze oft einen Handzettelvordruck den ich als Ausbilder bei der Bundeswehr kennen und schätzen gelernt habe.
(hier folgt in Kürze ein Link zum Handzettelformular für die eigene Ausbildung) .
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