Ausbildungszeit ist kostbar und muss sinnvoll genutzt werden.
Mit einer entsprechenden Idee ist auch trockene Materie gut zu vermitteln.
Fahrzeug und Gerätekunde steht häufig auf dem Dienstplan. Das ganze lässt sich auf verschiedene Arten machen. Ich persönlich halte recht wenig von Präsentationen und sehe die Ausbildung in der Feuerwehr vorrangig als praktische Ausbildung.
Beim letzten Dienst haben wir etwas ausprobiert, dass ich hier teilen möchte.
Es ist eine Anregung und keinesfalls als vollständige Lösung zu verstehen
Das Dokument mit den Checklisten verschicke ich auch als Word-Dokument zum Anpassen/selbst bearbeiten (einfach anschreiben).
Dienst Fahrzeug und Gerätekunde mit dienstbegleitender Sicherheitsbelehrung
Thema:
Sicherheitsvorschriften bei der Arbeit am Fahrzeug, Entnahme der feuerwehrtechnischen Ausrüstung, Benutzung der feuerwehrtechnischen Ausrüstung
Ziel:
Der FwA soll die Beladung des Löschgruppenfahrzeugs beherrschen und sicher benutzen können.
Als Einstieg gab es Unfallstatistik und allgemeine Sicherheitshinweise
„Allgemein“
Ruhig und besonnen arbeiten
Wir haben es zu eilig, um schnell zu machen
- Arbeiten über Kopf, Helm (Entnahme über Kopf)
- Klemm-/Quetschgefahren (Auszüge/Schübe/Rolläden, Gewicht)
- Stolper-/Stoßgefahr (Tritte, Auszüge/Schübe)
- Splitter,
- Geräte nicht sauber/einsatzbereit gemacht
Kraftbetriebene Maschinen/Geräte
- Betriebsstoffe (giftig, Atemgifte, Feuergefahr, Rutschgefahr)
- Lärm
- Wärme
- bewegte Teile (Kettensäge)
Schläuche, Kupplungen, Strahlrohre
- Kupplungen sauber, Kupplungen fest
- Schläuche (Beschädigung, Kanten, Knicke, drallfrei verlegen, ordentlich Stolpergefahr)
- Gefahr erkennen / Innenangriff freischalten
- Keinen Fremdstrom verwenden
- Brandbekämpfung Sicherheitsabstände 1 5 5 10
Werkzeuge
- Nur intaktes Werkzeug benutzen
- Augen-/Gesichtsschutz bei Spittergefahr
Vorbereitet waren pro Geräteraum Arbeitsblätter mit einer Liste der Geräte.
Die Mannschaft wurde aufgeteilt so das jede Gruppe einen Geräteraum zugewiesen bekommen konnte. Nun sollten alle die Sicherheit betreffenden Gegenstände und Ausrüstung und deren Benutzung mit Haftnotiz-Zetteln markiert werden.
Anschließend wurde das Ergebnis allen vorgetragen und vorbereiteten Checkliste im Gruppengespräch abgeglichen.
Alle hatten sich mit der Beladung intensiv beschäftigt. Einsatztaktische Hinweise und Tipps ergänzten den Vortrag.
Die Teilnehmer unterschrieben für die erfolgte Belehrung (mit Inhaltsangabe was gemacht wurde).
Zusammenfassend und gemessen am Engagement der Teilnehmer würde ich ganze als Erfolg bezeichnen zumal zwei „öde“ Themen zusammen sinnvoll abgearbeitet wurden. Es gibt durchaus andere Ausbildungen mit Übungscharakter aber die Ausbildungsgruppe mir einigen „neuen“ gab das (noch) nicht her.
Aber selbst die erfahrenen Kameraden haben sich darum gerissen, ihren Senf im Gruppengespräch dazu zu geben. Da war dann von Rutschgefahr bei Ölbindemittel usw die Rede. Zur Sprache kamen weit mehr Dinge als die Liste hergibt. Das Ganze ist als „muss“ zu verstehen. Die intensive Besprechung der Geräteräume schult ungemein. Wenn dann noch gezielt von Zeit zu Zeit junge oder Kameraden oder solche die es nicht (mehr) drauf haben z.B. zum Auslagen/Einladen eingesetzt werden, bringt das mE richtig viel. Man hat auch die Möglichkeit Taktik zu schulen ( Einsatz Druckbelüfter, wer nimmt den in Betrieb, usw…).
13-01-2016
Feuerwehr ausbilden von Eike Elser ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.